Die Canabae in der Garnison Novaesium
Die bisher entdeckten Fundamentreste einer Lagervorstadt
Canabae Legionis
sind in der Garnison Novaesium spärlich. Auf dem Gelände vor dem Lager wurden nur einzelne Fundamente von größeren Gebäuden entdeckt, die durch ihre verstreuten Fundstellen nicht ausreichen, um eine vollständig intakte Canabae nachzuvollziehen. Die Funde deuten aber darauf hin, dass an drei Seiten des Lagers zusammenhängende Ansiedlungen bestanden haben, die sich von der Erftmündung bis zum heutigen Autobahnzubringer erstreckten.
Die gefundenen Reste von größeren Gebäuden wie z. B. Speicherbauten
horae
,
Werkstätten und Metallschmelzen
fabricae
, Brennöfen für keramische Gefäße, sowie eine Therme mit größeren Kaltwasserbecken lassen auf eine geschlossene Ansiedlungen schließen.
Zwischen der südlichen Toranlage des Lagers, der
porta decumana
, und den im Hinterland entdeckten Grabstätten aus der Römerzeit, muß eine aus dem Lager führende Straße bestanden haben. Die Fläche zwischen den beiden archäologischen Befunden wurde für eine Rekonstruktion eines Teilbereichs der
Canabae Legionis
ausgewählt.
Unter Berücksichtung eines Sicherheitsabstands von 150 röm. Fuß (45 Meter) zur Lagerumwehrung verbleibt eine Areal von 250 m Länge. Für die gab es keine Ausgrabungsfunde. Die Straßenbreite von 30 röm. Fuß (9 Meter) der
canabae
orientierte sich an der aus dem Lager führenden
via decumana
Die Kolonnaden neben der Straße hatten eine Breite von 10 röm. Fuß (3 Meter) und dienten dem ungehinderten Fußgängerverkehr.
An der Gesamtlänge der Durchgangsstraße war Platz für ca. 30 Gebäude rechts und links der Straße.
Da sich die
canabae
auf militärischem Einzugsgebiet befand, gab es keine Veranlassung für eine aufwendige Umwehrung, lediglich einfache Flechtzäune grenzten die Grundstücke ein. Auf dem Sicherheitsbereich zwischen Lager und Ansiedlung gab es nur leichte Verschläge und einzelne Einfriedungen für die Viehwirtschaft.
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