Neuß-Grevenbroicher-Zeitung
| Die von Constantin Koenen ausgegrabenen Fundamentreste eines nahezu kompletten römischen Legionslagers an der Erftmündung sind eines der ältesten Zeugnisse Neusser Stadtgeschichte. Bereits vor ungefähr 2000 Jahren bestand auf dem Gebiet der heutigen Stadt Neuss eine stadtähnliche Gruppierung, in deren Mittelpunkt ein aus Stein gebautes römisches Legionslager lag. Zur damaligen Zeit lebten rund 12.000 Menschen an der Erftmündung. Diese massive Ansiedlung hatte politische Gründe. Denn Novaesium war einer der sechs Legionsstandorte, die zeitweise für die römische Präsenz, die Sicherheit und Verwaltung des gesamten germanischen Limes zuständig waren.
Auszug aus dem Text: Das Neusser Legionslager war als Repräsentations- und Verwaltungslager angelegt und für die Belange der Politik, des Militärs und der Verwaltung der Provinz zuständig. Entsprechend aufwendig war das Lagerzentrum gebaut. Eine Lagerumwehrung mit vier Toranlagen und ein schützender Ring von Kasernen umschloß das Zentrum. Zahlreiche rechtwinklig angelegte Straßen durchzogen das 27.000 Quadratmeter große Lagerarenal. Die Hauptstraßen des Lagers, die Via Principalis und Via Praetoria, hatten zu beiden Seiten vier Meter breite Kolonnaden. An diesen beiden Straßen lagen die bedeutendsten Gebäude der Legion. |