Rekonstruktionsmerkmalen


Allgemeine Fakten

Die Entwicklung der römischen Militärarchitektur wurde zentral von Rom gesteuert. Der Übergang von der Holz- in die Steinbauweise erfolgte in der Regierungszeit des Kaisers Claudius ( 41 bis 54 n. Chr. ) Anfangs gab es eine gemischte Bauweise. Nur einzelne Gebäude und die Toranlagen wurden aus Stein gebaut. Erst unter Kaiser Vespasian ( 69 bis 79 n. Chr. ) wurden alle militärischen Bauten in Stein ausgeführt. Die Kasernen wurden jedoch bis Ende des ersten Jahrhunderts in Holzbauweise erstellt 23*).

23*) Tilmann Bechert, Bonner Jahrbuch 1971 - S 203




Zeichnung: - The Roman Fort - von Peter Connolly.

Zu den Rekontruktionen

      Bei den Vorarbeiten der Rekonstruktionen wurde festgestellt, dass bei den Abständen der Grundrisse eine genormte Vorgaben bestand. Es wiederholten sich allzu oft die gleichen Abstände der Mauerzüge. Während geschlossene Fundeamentzüge von wieder holenden Gebäuden sich unterschieden. Die von Constantin Koenen dokumentierten Grundrisse sind detailreich und zeigen aber eine nicht zu erwartende Wiederholbarkeit. Eine Gleichmäßigkeit von Manschafts- und Offiziersgebäuden treffen im Neusser Legionslager nicht zu.

Als Ursache könnte gedeutet werden, dass zu unterschiedlichen Zeiten nur schubweise Baumaterial zu Verfügung stand, so dass sich zwangsläufig keine wiederholende Ausführungen entstanden. Bei genauer Betrachtung aller Fundamentreste innerhalb der Lagerumwehrung wurde deutlich, dass im Lager Novaesium eine übergeordnete Vorgabe bestand für die Standorte und Ausführung der Gebäude.

      Das aufstrebende Mauerwerk oberhalb der Fundamente wurde nach genormten römische Vorgabene erstellt. Als Startbasis für ein Gebäude waren als Hilfsgröße die Durchgangshöhen unter den vorgezogenen Dachtraufen. Eine weitere Vorgabe für aufsteigenden Mauern waren die genormten 25° Dachneigungen. Erst nach maßstabgerechten Aufrissen und dreidimensionalem Arbeitsmodellen waren Rekonstruktionen der Gebäude möglich.

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